„Die Ampelregierung verabschiedet sich von kleinen und mittleren Unternehmen“

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Arbeitgeberpräsident kritisiert das Eckpunktepapier zur Entlastung bei Gas: „Große Industriebetriebe werden bevorzugt und dadurch an Marktmacht gewinnen“, sagt Volker Meyer. Er fordert die Gleichbehandlung aller Unternehmen und Privathaushalte.

Lüneburg/ Munster. Als Volker Meyer das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur geplanten Entlastung von Gas- und Stromkunden las, hat er im Kopf kurz eins und eins zusammengezählt. „Wenn die Regierung ihre Pläne so umsetzt, bekommen die Großunternehmen noch mehr Marktmacht“, sagt der Präsident des Arbeitgeberverbands Lüneburg-Nordostniedersachsen (AV). „Das bedeutet mehr Konzentration, höhere Preise und noch stärkere Inflation. Das kann eine Regierung doch nicht wollen.“

Laut den öffentlich gewordenen Plänen der Bundesregierung soll 2023 eine Gaspreisbremse einsetzen: für Industriebetriebe ab 1. Januar 2023, für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie für private Haushalte ab 1. März 2023.

Dabei stünden viele Industriebetriebe so gut da wie noch nie, erklärt Meyer seinen Ärger. „Die DAX-Unternehmen sind im ersten Halbjahr um 26 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau gewachsen. Viele DAX-Unternehmen machen zurzeit Rekordgewinne und -umsätze. Gleichzeitig tragen sie als Preistreiber maßgeblich zur Inflation bei.“

Kleinere und mittlere Betriebe ächzen derweil unter höheren Rohstoff- und Einkaufspreisen. „Die Kleineren hängen am Ende der Kette“, sagt der Geschäftsführer eines Familienunternehmens in Munster. „Die Großen sind die Gewinner. Und am Ende steht eine weitere Marktverzerrung.“

Meyer fordert, das Eckpunktepapier zu überarbeiten und alle Unternehmen sowie Privathaushalte gleichzubehandeln. „Die Gaspreisbremse muss für alle ab dem 1. Januar 2023 gelten.“