„Wer ausbildet, hat keinen Fachkräftemangel mehr?“

PE-Blog

Nicht ganz. Aber es kann ein Weg sein…

Immer mehr Unternehmen – insbesondere KMUs – klagen über den Fachkräftemangel oder das Problem, überhaupt kein Personal mehr zu bekommen. Dennoch bilden sie nicht aus. Dabei kann hier der Schlüssel für weiterhin qualifizierte Fachkräfte liegen.

Ausbildung ist eine Möglichkeit, sich sein Fachpersonal selbst aufzubauen

Auszubilden ist in der Regel kostengünstig, oft sogar förderfähig und ein großer Mehrwert für Ihr Unternehmen. Wichtig ist, dass die Ausbildung durchdacht ist und die jungen Leute von Anfang an gut begleitet werden. Sie lernen dann direkt „on the job“ die neue Tätigkeit kennen und haben so die Chance, schnell als vollwertiges Mitglied mit an Bord zu sein.

Mit einer guten Ausbildung bindet man die jungen Leute nicht nur 3 Jahre, sondern auch langfristig ans Unternehmen.

Wer eine qualitativ hochwertige Ausbildung bietet, investiert an der richtigen Stelle. Denn gut ausgebildete Fachkräfte bleiben oft noch über Jahre. In der Regel sind sie die loyalsten Mitarbeitenden und werden oft selbst später zu Ausbilderinnen und Ausbildern.

Unterstützen und beraten lassen kann helfen

Auszubilden ist weniger kompliziert oder aufwendig als oft angenommen wird. Hier gibt es viele Beratungs- und Unterstützungsangebote. Informationen über den gesamten Prozess, die Verträge oder auch die Prüfungsanmeldung erhält man bei den zuständigen Kammern.  Diese erteilen auch die Ausbildungsberechtigungen, welche zum einen der Betrieb selbst, zum anderen eine Person, die als Ausbilderin oder Ausbilder ernannt wird, braucht. Die genauen gesetzlichen Regelungen stehen im Berufsausbildungsgesetz.

Auszubildende bringen frischen Wind und einen neuen Blickwinkel mit

Ohne Frage haben Ausbilderinnen und Ausbilder auch einen anspruchsvollen Job. Sie haben mit jungen Menschen zu tun, leiten an, motivieren und beurteilen. Sie sollten auch Probleme erkennen, Konflikte lösen und Ängste nehmen können. Außerdem sollte man die Grundlagen der wesentlichen Gesetze kennen, da diese relevant für die Ausbildung sind.

Am aller wichtigsten ist aber die Lust auf Erklären und die Weitergabe von Wissen zu haben. Auch sollten sich die Ausbilderinnen und Ausbilder gut auf die jungen Menschen einlassen können und deren Bedürfnisse sehen.

Wer viel Wert auf eine fundierte Ausbildung legt, wird viel von seinen Auszubildenden zurückbekommen und der Aufwand wird sich auf jeden Fall lohnen.

Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung – Was gut ankommt zählt

Auch wenn viele Ausbildungsberufe krisensicher und relevant sind, haben diese allgemein an Attraktivität verloren. Oft herrscht ein Bild von einfachen, schlecht verdienenden oder ausgebrannten Berufsangehörigen ohne Einflussmöglichkeiten. Dagegen muss etwas getan werden.

Denn junge Menschen wünschen sich ein modernes und angenehmes Arbeitsumfeld, gute Bezahlung, Weiterbildungsmöglichkeiten und Anerkennung für ihre Leistungen.

Die steigende Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen und der zunehmende Mangel an Fachkräften zeigen allerdings den mäßigen Erfolg bisheriger Maßnahmen. Hier sind die Unternehmen gefordert, die Berufsausbildung für junge Menschen zeitgemäß und ansprechend zu gestalten: mit guten Kommunikationsstrukturen und zeitgemäßer Lehre. Manchmal muss man auch ein bisschen kreativ werden, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Auszubildende zum Praktikum ins Ausland schicken macht die Ausbildung zum Beispiel noch attraktiver und bringt Pluspunkte gegenüber den Mitbewerbern.

Aber auch ein frühzeitiger Kontakt zu den potenziellen Auszubildenden mit verschiedenen Informationsangeboten, Azubitagen oder auch vorausgehenden Schnupperpraktika kann für Ihr Unternehmen die erforderlichen Pluspunkte bringen.

Potenzielle neue Azubis gehen dahin, wo es anderen schon gefallen hat

Wichtig ist, das Thema ernst zu nehmen und genügend Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um die Ausbildung wirklich voranzubringen. Wer hier engagiert auftritt und in die Gewinnung neuer Fachkräfte durch eine gute eigene Ausbildung investiert, wird auch mit motivierten und loyalen Auszubildenden und späteren Mitarbeitenden belohnt. Und nichts spricht sich unter den jungen Leuten in der Berufsschule schneller rum, als wenn jemand wirklich Glück mit seinem Ausbildungsbetrieb hat. Eine bessere Recruiting Strategie gibt es eigentlich nicht.

Fachkräftemangel? – nicht bei Ihnen!

Unternehmen können dem Fachkräftemangel entgegentreten, indem sie mehr Ausbildungsplätze anbieten. Eine Ausbildung ist eine der nachhaltigsten Maßnahmen gegen den Mangel, denn damit wird der Bedarf langfristig gedeckt. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, den Azubi selbst so auszubilden, dass er am besten in Ihr Unternehmen passt. Wer Ausbildungsplätze anbietet, hilft nicht nur seinem eigenen Unternehmen, sondern auch seiner Branche und dem gesamten Arbeitsmarkt.