Vielen Unternehmen in der Region ist es ein Bedürfnis, Stellung zu beziehen, gegen Ausgrenzung und für Toleranz. Bernd Wiechel, Hauptgeschäftsführer unseres Arbeitgeberverbandes formulierte es für die Presse so:
„In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft zunehmend von polarisierenden Kräften herausgefordert wird, ist es wichtiger denn je, eine deutliche Haltung zu zeigen. Deshalb möchte ich betonen: „Nie wieder ist jetzt!“ Als Arbeitgeberverband lehnen wir entschieden jegliche extremistischen und rassistischen Positionen ab.
Unsere Betriebe sind nicht nur Orte wirtschaftlicher Aktivität, sondern auch Räume des Zusammenlebens und des Austauschs. Sie stehen für ein friedliches Miteinander, für Respekt und Vielfalt. Diese Werte sind nicht verhandelbar; sie sind die Grundpfeiler unseres täglichen Handelns. In unseren Unternehmen kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Überzeugungen zusammen, um gemeinsam zu arbeiten und zu wachsen. Unsere Produkte gehen in die ganze Welt. Diese Vielfalt bereichert uns, sie fördert Kreativität und Innovation.
Es ist unsere feste Überzeugung, dass die Förderung von Vielfalt und die Ablehnung von Extremismus Hand in Hand gehen müssen. Nur so können wir eine Gesellschaft schaffen, in der sich jede Person wertgeschätzt und sicher fühlt und in der ein gemeinsames wirtschaftliches Handeln möglich ist, das zum Wohlstand unseres Landes beiträgt. Diese Prinzipien sind auch die Basis unseres Zusammenlebens, die wir verteidigen und aufrechterhalten sollten.
Als Arbeitgeberverband setzten wir uns dafür ein, diese Werte in unseren Betrieben aktiv zu fördern und zu schützen. Wir ermutigen unsere Mitgliedsunternehmen, sich ebenfalls klar zu positionieren und praktische Schritte zu unternehmen, um Vielfalt und ein respektvolles Miteinander zu fördern.“
Robert Sippel, Geschäftsführer Panasonic Industrial Devices Europe GmbH sagt im Namen des gesamten Panasonic-Managements:
„Panasonic selbst ist durch ausländische Investitionen nach Lüneburg gekommen und inzwischen 37 Jahre lang ein lokaler Arbeitgeber. Rund 1/6 unserer Belegschaft, das sind über 80 Personen (aus mehr als 18 Ländern), stammen nicht aus Deutschland. Wir sind ein weltoffenes Unternehmen und wünschen uns, dass sich unsere Mitarbeiter, die alle ihren Beitrag im Unternehmen leisten, sich in Lüneburg willkommen fühlen, sich sicher fühlen und das auch spüren.“
Meike Bergmann, Inhaberin der Edeka Märkte in Lüneburg, unterstreicht diese Haltung: „In unseren Märkten arbeiten zahlreiche Menschen aus verschiedenen Ländern. Sie bringen unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Perspektiven in unser Unternehmen ein. Diese Vielfalt ist unser tägliches Brot, sie ist es, die uns stark und erfolgreich macht. Als Teil dieser Gemeinschaft setzen wir uns aktiv für ein Umfeld ein, in dem jeder Einzelne respektiert und wertgeschätzt wird. Wir bei Edeka in Lüneburg leben diese Werte jeden Tag in unserem Team, sowie auch bei der Beschaffung unserer Sortimente. Hier fällt mir ein Schulungsvideo von der Edeka-Zentrale ein. Dabei wurden aus den Regalen alle Produkte ausgeräumt, die nicht aus unserer Region stammen. Der Laden war dann ganz schön leer…Ohne zusätzliche Importe aus aller Welt könnten wir gar nicht diese wirklich überaus große Vielfalt in unseren Märkten bieten!“
Thomas Perczynski, Geschäftsführer der dbl Marwitz und Vizepräsident des Arbeitgeberverbandes, fügt hinzu: „In unserem Unternehmen ist Vielfalt seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Wir beschäftigen Menschen verschiedenster Herkunft und sehen darin eine große Bereicherung. Diversität trägt dazu bei, neue Ideen und Perspektiven zu sehen und hilft uns, besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Bei der dbl Marwitz setzen wir uns als Familie persönlich für ein Arbeitsklima ein, das von gegenseitigem Respekt und Verständnis geprägt ist. Wir stehen fest hinter der Botschaft ‚Nie wieder ist jetzt‘ und engagieren uns aktiv für ein friedliches und respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft.“
Das Unternehmen PROTONES aus Lüneburg hat die Großdemo in Hamburg am Sonntag technisch ausgerüstet. Bühne und Beschallungsanlagen kamen von Protones. Der
Geschäftsführer, Florian Buhr, sagt:
„PROTONES ist Teil der vielfältigen deutschen Kulturindustrie und zudem weltweit tätig im Bereich der Kreuzfahrtindustrie. Wir kommen täglich mit Menschen aus aller Welt zusammen. Eine antirassistische und antifaschistische Haltung ist für uns selbstverständlich. Wir unterstützen seit unserer Gründung jeglichen demokratischen Widerstand gegen rechte Organisationen und Strukturen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, also meistens mit Lautstärke. Zudem unterstützen wir lokale Vereine die integrative Arbeit leisten, wie z.B. KRASS e.V. vor Ort Lüneburg und das One World in Reinstorf.“
Torsten Blankenburg, Vorstand der Sieb & Meyer AG, spricht sich für Vielfalt und Respekt aus: „Die beeindruckende Zahl der Menschen bei der Demo in Lüneburg gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und undemokratische Strukturen spiegelt die Werte wider, die wir als Unternehmen tief verinnerlicht haben. Wir bei Sieb & Meyer leben Respekt, Offenheit und Toleranz nicht nur intern, sondern tragen sie in die Welt hinaus. Als ein Unternehmen, das maßgeblich vom Export abhängt und Mitarbeiter aus aller Welt beschäftigt, wissen wir, dass unsere Stärke in der Vielfalt liegt. Ohne unsere internationalen Fachkräfte wären wir, wie viele andere Unternehmen in Lüneburg, nicht annähernd so leistungsstark. Wir setzen uns daher entschieden für ein friedliches und produktives Miteinander ein, denn dies ist die Grundlage unseres Erfolgs und unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts.“
Patrick Pietruck von webnetz
„webnetz bekennt sich eindeutig zur Achtung der Menschenrechte und zu den demokratischen Grundprinzipien. Wir widersetzen uns nachdrücklich verfassungsfeindlichen Bestrebungen sowie jeglicher Form von diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensweisen – konsequent und überall. Null Toleranz gegenüber Intoleranz ist unser unerschütterliches Prinzip. Aus diesem Grund würden wir jede Zusammenarbeit, beispielsweise mit der AfD, strikt ablehnen.
Wir freuen uns daher sehr darüber, dass deutschlandweit sehr viele Menschen auf die Straße gehen und für Vielfalt und Demokratie demonstrieren und somit gegenüber der AfD und anderen rechtsradikalen Bestrebungen Position beziehen. Wir halten es aber für problematisch, wenn, wie in Lüneburg auf der Kundgebung für Demokratie und Menschlichkeit passiert, Redebeiträge von Mitgliedern der FDP und CDU von den Teilnehmern der Demonstration ausgebuht werden.“