Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz hat Auswirkungen auf unsere Motivation und unser Wohlbefinden.
Um den Jahreswechsel wird es besinnlich. Draußen ist es meist dunkel, nur ein paar Lichterketten geben etwas Beleuchtung und wir machen es uns mit Kerzen und gedämpftem Licht gemütlich. Aber zu wenig Licht macht uns müde und unausgeglichen. Wir sind anfälliger für Infekte und weniger leistungsfähig. Nicht ohne Grund nehmen in der dunklen Jahreszeit Depressionen zu und wir fühlen uns oft kraftlos und unmotiviert.
Sobald es dunkel wird produziert unser Körper das Hormon Melatonin und stimmt uns auf „Schlafen“ ein. Das ist ein biologisch wertvoller Mechanismus, der dafür sorgt, dass wir nachts gut schlafen können und genügend Erholung bekommen.
Nur wenn es im Dezember erst um 8 Uhr hell wird und um 16 Uhr schon wieder dunkel, ist das zu viel des Guten.
Wir brauchen mehr Licht. Möglichst viel davon, gerne auch draußen und an der frischen Luft.
Aber das geht im Winter nicht immer so einfach und in der Regel arbeiten wir während der hellen Stunden und kommen erst im Dunkeln aus dem Büro. Daher müssen wir auf andere Weise für das nötige Licht sorgen.
Im Büro stellt eine Kombination aus Tageslicht, direkter und indirekter Beleuchtung sowie der individuellen Arbeitsplatzlampe die ideale Beleuchtung dar. Wichtig bei der Auswahl der Lichtquellen ist vor allem die Beleuchtungsstärke.
Je nach Arbeitsaufgabe ist eine unterschiedliche Beleuchtungsstärke nötig.
Grundsätzlich ist es jedoch so, dass wir besser sehen können, beziehungsweise die Augen weniger belastet werden, je besser ein Arbeitsplatz ausgeleuchtet ist. Die optimale Stärke der Arbeitsplatzbeleuchtung ist außerdem abhängig von der jeweiligen Mitarbeiterin oder dem jeweiligen Mitarbeiter. Ältere oder in der Sehleistung eingeschränkte Mitarbeitende, benötigen eine stärkere Beleuchtung also eine höhere Lux-Zahl (zwischen 750 und 1500), während jüngeren, sehtechnisch gesunden Mitarbeitern schon 500 Lux genügen können.
Zu beachten ist, dass es an einem Bildschirmarbeitsplatz am hellsten sein sollte. Dort, wo Kopierer, Drucker und Papiervorrat stehen, reichen 300 Lux vollkommen aus.
Ein Konferenzraum wiederum sollte mehrere Lichtoptionen aufweisen. Er sollte sowohl für konzentriertes Arbeiten, hell erleuchtet als auch für Meetings und Präsentationen abgedimmt werden können. Auch ein Sonnenschutz am Fenster ist wichtig, um ein ungestörtes Arbeiten oder medienbasiertes Vortragen zu ermöglichen.
Bringen Sie möglichst viel Tageslicht an den Arbeitsplatz!
Eine besonders wichtige Art des Lichts ist – wie wir eingangs schon gehört haben – das Tageslicht. Beschaffenheit und Qualität des Tageslichts haben eine stimulierende und motivierende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Das bedeutet nicht, dass wir uns den ganzen Tag draußen befinden müssen.
Bereits ein Blick nach draußen, um die Augen einmal in die Ferne schweifen zu lassen, kann das Wohlbefinden positiv beeinflussen.
Natürliches Licht ist lebensnotwendig für unseren Körper. Gerade im Winter leiden viele Menschen an Vitamin D-Mangel, da wir Menschen dieses Vitamin nur durch die Aufnahme von Sonnenlicht selbst produzieren können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Mitarbeitende am Arbeitsplatz ausreichend mit Tageslicht versorgt sind.
Untersuchungen zeigen, dass die Produktivität bei vorhandenem Tageslicht am Arbeitsplatz wesentlich höher ist, als wenn nur eine Schreibtischlampe für die notwendige Beleuchtung sorgt. Außerdem produziert unser Körper bei Kunstlicht vermehrt das Stresshormon Cortisol. Auf Dauer leidet so das Immunsystem und man wird häufiger krank. Fensternahe Schreibtische sind also förderlich, da sich das Arbeiten ohne Fenster schnell negativ auf die Angestellten und deren Gesundheit auswirkt.
Spezielle Tageslichtlampen können hilfreich sein
Der Einsatz von Tageslichtlampen kann deshalb verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Energie und Konzentration steigen, die Müdigkeit während des Tages wird verringert und Einschlafprobleme gleichzeitig verhindert.
Ähnliche Effekte, wie durch spezielle Tageslichtlampen, lassen sich auch durch herkömmliche Lichtquellen erzielen. Das Licht sollte dabei möglichst von oben kommen, da dies als natürlich und angenehm wahrgenommen wird. Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit werden gesteigert.
Wer in den Pausen kurz nach draußen geht, um einen kleinen Spaziergang zu machen, tankt bereits wertvolles Tageslicht.
Sinnvoll ist es, den Arbeitsplatz parallel zur Fensterfront auszurichten, während die Lichtquellen seitlich zum Arbeitsplatz angeordnet werden sollten. Auch Sonnenschutzmaßnahmen sollten vorhanden sein. Idealerweise werden Ausrichtung des Gebäudes und Anordnung der Fenster bei der Einrichtung berücksichtigt. Darüber hinaus sind Verdunkelungen essenziell. Möbel, Wände oder Bildschirme sollten matt und idealerweise in hellen Farbtönen gehalten sein. Am Ende sollte ein gut abgestimmter Mix aus Tageslicht, künstlichem Licht und indirekter sowie direkter Einstrahlung vorhanden sein.
Die Lichtplanung sollte nicht dem Zufall überlassen werden.
Positive Veränderungen in Hinblick auf die Beleuchtungssituation lassen sich leicht realisieren. Gute, ergonomische Lichtverhältnisse haben einen enormen Effekt auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter: Motivation, Effektivität, Leistung und Zufriedenheit steigen, der Krankenstand sinkt, was sich wiederum direkt auf den Erfolg eines Unternehmens auswirkt.
Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz steigert die Konzentration, verhindert Müdigkeit und verhilft zum optimalen Schlaf – wodurch der Mitarbeiter morgens auch wieder frisch, energiegeladen und effektiv in den Arbeitstag starten kann. (siehe auch BLOG Gastbeitrag: „Gesunder Schlaf – ein unterschätzter Faktor im betrieblichen Gesundheitsmanagement“)
Fazit: Mitarbeitenden und Unternehmen geht es durch das passende Licht am Arbeitsplatz nachweislich besser. Daher sollte an der richtigen Beleuchtung im Büro auf keinen Fall gespart werden.
Kommen Sie gut durch die dunkle Jahreszeit und freuen sich am gemütlichen Kerzenschein!