…und es gab eine Zeit, da musste ich mir für meine Bewerbung zum Zweitstudium eine Begründung ausdenken, warum ich als Bauingenieurin noch einmal Lehramt studieren müsste.
Rückblickend würde ich sagen: Weil ich unbedingt als Bindeglied zwischen Schule und Wirtschaft agieren wollte.
Mein Name ist Sabine Salzmann und ich bin die neue Arbeitskreisleitung. Nach Abitur, Bauzeichner-Ausbildung, Bauingenieursstudium und langjähriger Projektleitertätigkeit (insgesamt war ich 13 Jahre im Bauwesen tätig), drei inzwischen erwachsenen Kindern, einem 2. Studium in den Fächern und Mathe und Sport und 13 Jahren Lehrertätigkeit an einer Oberschule in Uelzen bin ich seit dem Sommer Direktorstellvertreterin der Hanseschule Oedeme in Lüneburg.
Vermutlich aufgrund meines eigenen beruflichen Werdegangs liegt mir die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern am Herzen. Ganz besonders von denjenigen, die in den Oberschulen, Haupt- und Realschulzweigen sitzen. Diese Heranwachsenden durch eine Ausbildung zur selbstbestimmten Teilhabe an unserer Gesellschaft zu befähigen und damit gleichzeitig den Fortbestand unserer Wirtschaft und Infrastruktur zu ermöglichen, ist für mich ein lohnenswertes Ziel. Für das RLSB bin ich seit acht Jahren als Beraterin Berufliche Orientierung für den Landkreis Uelzen tätig. Das ermöglicht mir nicht nur den Einblick in Behördenstrukturen, sondern auch in viele verschiedene Schulen mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Berufsorientierung.
Nun hat sich in den letzten Jahren viel gewandelt – die Erziehung, die Einstellung zu Schule und Arbeit, der Umgang mit Freizeit – kaum geändert hat sich die Schule. Das ist unglücklich, zu enge Stundentafeln, zu volle Lehrpläne, Unterrichtsinhalte, die die Schülerinnen und Schüler nicht mehr erreichen. Schule muss beweglich werden, die Jugendlichen müssen durch Selbsttätigkeit selbstwirksam werden. Das schafft Schule aber nicht ohne die Wirtschaft. Auch wenn die aktuelle Regierung uns neue ‚Freiräume‘ zur Verfügung stellen will, fehlt es an Ressourcen, gute Ideen umzusetzen. Schülerinnen und Schüler ins Tun bringen, handlungsorientiert unterrichten, ihnen Befriedigung über das Erbrachte vermitteln…
Braucht es dazu vielleicht Langzeitpraktika, ‚Schul-Werkstätten‘ in Betrieben, ‚Akademien des Handwerks‘ oder der ‚Industrie‘ in den neuen Freiräumen von Schule?
Spannende Fragen in einer bewegten Zeit.
Großartig, dass der Arbeitgeberverband eine Austausch-Plattform für Fragen dieser Art geschaffen hat: den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft.
Interessante Ideen und Anregungen z.B. für weitere Arbeitskreis-Aktionen mailen Sie mir gerne unter: sabine.salzmann@obsoedeme.de
Herzliche Grüße
Sabine Salzmann