Das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf den noch nicht veröffentlichten Entwurf des Berufsbildungsberichts des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), dass mehr als 2,5 Millionen der 20- bis 34-Jährigen ohne Berufsabschluss sind. „So viele wie noch nie“, stellt Bernd Wiechel, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Lüneburg-Nordostniedersachsen fest. Besonders hoch ist die Quote bei jungen Männern. Hier liegt sie bei mehr als 18 %. Bei jungen Frauen sind es knapp 15 %, die keine Berufsausbildung vorzuweisen haben.
„Vor dem Hintergrund der großen Fachkräftelücke können wir uns diese hohe Zahl als Gesellschaft nicht leisten“ ist sich Wiechel sicher. „An der mangelnden Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen liegt es nicht“, stellt er klar, „im Gegenteil, jährlich bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt, wie die Berichte der Agentur für Arbeit und der Kammern zeigen.“ Der Arbeitgeberverband begegnet dieser Entwicklung mit dem Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT, in dem sich neben den Unternehmen auch Lehrkräfte der weiterführenden Schulen engagieren. „Wir bringen die Lehrkräfte in die Betriebe und zeigen ihnen die Chancen einer Berufsausbildung auf, damit diese ihre Schüler bei der Berufsorientierung besser unterstützen können“, begründet der Hauptgeschäftsführer das Engagement des Verbandes. Seit einiger Zeit verzeichnet der Verband zudem vermehrte Anfragen der Arbeitgeber zur Gestaltung von Fortbildungsvereinbarungen. „Dies hängt unter anderem auch damit zusammen, dass die Betriebe stärker in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren – auch vor dem Hintergrund der Menschen ohne Berufsabschluss“, fasst Wiechel zusammen.