BDA-Argumentationspapier: Den Ausbildungsmarkt wirkungsvoll unterstützen

Allgemeines, Newsletter

In den aktuellen politischen Diskussionen auch im Zusammenhang mit den Koalitionsverhandlungen für eine neue Bundesregierung wird im Hinblick auf die vorstehend beschriebene Situation auf dem Ausbildungsmarkt erneut über eine staatliche „Ausbildungsgarantie“ gesprochen. Dies hat unsere Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zum Anlass genommen, ein Argumentationspapier zu erstellen, das die wesentlichen Argumente gegen die Einführung einer staatlichen „Ausbildungsgarantie“ auf den Punkt bringt. Stattdessen wird für eine wirkungsvolle Unterstützung des Matchings auf dem Ausbildungsmarkt plädiert.

Das BDA-Argumentationspapier zum Ausbildungsmarkt können Sie hier herunterladen. Die wesentlichen Punkte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Es gibt kein Versorgungsproblem, sondern ein Matching-Problem. Seit 14 Jahren in Folge übersteigt das Angebot an Ausbildungsplätzen die Nachfrage. Trotz Corona haben sich die Chancen für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt nicht verschlechtert. Im August 2021 waren der Bundesagentur für Arbeit rechnerisch noch 5 Stellen für 4 Bewerberinnen/Bewerber gemeldet.
  • Die Forderung nach einer staatlichen „Ausbildungsgarantie“ wie in Österreich löst nicht dieses Problem, sondern birgt gravierende Risiken. Sie führt zu einer Entkopplung der Ausbildung vom Arbeitsmarkt. Dies hat zur weiteren Folge, dass Jugendliche Berufe wählen, denen später im beruflichen Alltag die Beschäftigungsperspektive fehlt.
  • Ein erweitertes Angebot von außerbetrieblicher Ausbildung (BaE) verzehrt zudem den Ausbildungsmarkt mit dem Risiko steigender Jugendarbeitslosigkeit wegen fehlender Passung. Die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt bei BaE deutlich schlechter als bei betrieblicher Ausbildung.
  • Statt zusätzlicher betrieblicher Ausbildungen muss die berufliche Orientierung gestärkt werden, bestehende Instrumente (z. B. CheckU) müssen besser genutzt und die Mobilität unterstützt werden.