Mentoring – Unterstützung im Onboardingprozess

PE-Blog

Unsere Arbeitswelt ist komplex und schnelllebig geworden. Hatte man früher im Unternehmen noch eine Schonfrist von 100 Tagen, um richtig anzukommen und sich einzuarbeiten, wird heute oft erwartet, dass man vom ersten Tag an seine Leistung bringt. Große Anforderungen an neue Mitarbeitende aber auch an die Arbeitgeber.

Leistung wird vom ersten Tag an erwartet

Um diese Herausforderung gut zu meistern kann es helfen, Mentoren im Unternehmen zu etablieren. Mentoren sind speziell geschulte Mitarbeitende, die das Unternehmen gut kennen und Lust haben, Ihr Wissen und Können an neue Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Sie fungieren als Wegbegleiter für die ersten Monate oder Jahre und stehen für Fragen und Einarbeitungsschwierigkeiten zur Verfügung.

Ein Mentor hilft bei Fragen und Sorgen

Ein Mentor oder eine Mentorin als Ansprechpartner kann dem Neuling etwas von der Angst und dem Druck nehmen, der neben Neugier und Freude auf den neuen Job immer mitschwingt. Zu wissen, dass es einen speziellen Kollegen oder eine Kollegin im Unternehmen gibt, die sich meiner Sorgen und Nöte annimmt, hilft ungemein.

Wie können Sie als Unternehmen das Thema Mentoring angehen?

Zunächst einmal müssen Sie sich bewusst dafür entscheiden. Denn es bedarf einer guten Planung und Vorbereitung und sollte langfristig im Unternehmen etabliert werden, damit es Wirkung entfalten kann.

Wer ist der Richtige für die verantwortungsvolle Aufgabe oder was müssen gute Mentoren mitbringen?

Für eine langfristige Umsetzung braucht es einen Pool von Mentorinnen und Mentoren. Mit Freiwilligen zu beginnen, ist sicher eine gute Idee; aber auch die gezielte Ansprache geeigneter Personen kommt in Frage. Wichtig bei der Auswahl ist eine möglichst große Vielfalt über die Bereiche einer Organisation hinweg. Und auch die Produktion gilt es – im gewerblichen Bereich – nicht zu vergessen.

Gutes Mentoring braucht Zeit

Viele der so gewonnen Mentoren werden die Aufgabe mit Freude immer wieder machen wollen, sofern es ihr Zeitbudget erlaubt. Eine gleichmäßige Verteilung der Mentoren-Aufgabe über alle Mentoren im Pool verhindert, dass einzelne Mitarbeiter zu sehr belastet werden.

Aufgaben von Mentorinnen und Mentoren können dabei sein:

  • Vermittlung der Unternehmenskultur
  • Erleichterung der ersten Tage (z.B. gemeinsamer Kantinenbesuch)
  • Rundgang und Vermittlung von Sicherheitsanweisungen
  • Vorstellen der wichtigsten Ansprechpartner (wie Personal, Gehaltsabrechnung)
  • Einarbeitung on the job
  • Coaching in der neuen Funktion
  • Feedback über die ersten Wochen und Monate

 

Die Chemie muss stimmen zwischen Mentor und Mentee

Wie bei jedem Mentoring sollte die Chemie zwischen Mentor und Mentee stimmen. Hat man einen großen Pool kann der Mentor zur Not auch gewechselt werden.

Wichtig ist den Mentor weniger nach seinem fachlichen Können und mehr nach Empathie und weiteren Softskills auszusuchen. Dass jemand gut in seinem Job ist, heißt nicht zwangsläufig, dass er ein guter Mentor für Neulinge ist.

Folgende Eigenschaften sollte ein Mentor daher mitbringen:

  • Positive Einstellung
  • passende Haltung zur Mentorentätigkeit
  • Unternehmensverbundenheit
  • Respektvoll gegenüber Vorgesetzten und Kollegen
  • Gute Job Performance
  • Organisatorische Fähigkeiten
  • Guter Überblick über das Unternehmen
  • effizientes Zeitmanagement
  • Geduld, Offenheit und Konfliktfähigkeit
  • Interesse das Unternehmen weiter zu bringen

 

Die angehenden Mentoren sollen gut geschult und ausgebildet werden. Wichtig ist, dass sie dem Unternehmen verbunden sind und ein Interesse daran haben, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen gut im Unternehmen ankommen. Hier ist es durchaus sinnvoll genau hinzuschauen und Zeit zu investieren.

Mentoren sollten immer gut informiert sein und wissen welche Themen für das Mentorin wichtig sind.

Sie sollten Interesse an anderen Menschen haben und neben einer gelebten Feedbackkultur auch eine ausgeprägte Konfliktbereitschaft mitbringen. Kritisches Feedback kann besonders hilfreich und wichtig sein, um im Unternehmen nicht anzuecken.

Je erfahrender die Mentoren mit der Zeit sind, um so wertvoller sind sie für das Unternehmen. Sie können den Prozess aktiv mitgestalten und ihre Erfahrung in die Ausbildung von neuen Mentorinnen und Mentoren einbringen.

Eine Bereicherung für alt und neu.

Ein gutes Onboarding in Form eines wirkungsvollen Mentorenprogramms kann eine Bereicherung für alle Mitarbeitenden ihres Unternehmens sein.