Im Folgenden möchten wir Sie kurz über die Mitgliederversammlung des
Pensions-Sicherungs-Vereins am 29. Juni 2021 und die wesentlichen Ergebnisse sowie die Schadensentwicklung informieren:
1. Geschäftsjahr 2020 und Entlastung
Das Jahr 2020 hat die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. Viele Unternehmen hatten aufgrund der Corona-Pandemie eine starken Umsatzrückgang zu verzeichnen. Trotz finanzieller Unterstützung des Staates und der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sind die Schäden durch Insolvenzen in Deutschland stark gestiegen. Dies hat auch den PSV getroffen. Die Zahl der Insolvenzen stieg um 16 % (503 Sicherungsfälle in 2020; Vorjahr 434 Sicherungsfälle). Das Schadenvolumen stieg um 34 % auf 1.591 Mio. Euro (Vorjahr 1.188 Mio. Euro), die Anzahl der Leistungsberechtigten sogar um 168 %. Zum 31. Dezember 2020 betrug die Mitgliederzahl des PSV 95.000 und war damit gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (95.250). Die Mitgliederversammlung hat den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2020 entlastet und Änderungen der Satzung, wie in der Tagesordnung zur Mitgliederversammlung aufgeführt, beschlossen.
2. Aktuelle Schadenentwicklung 2021
Die Schadenentwicklung im ersten Halbjahr 2021 (Stand: 23. Juni 2021) liegt deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die Anzahl der Sicherungsfälle ist mit 182 Fällen um 45 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Damit korrespondierend ist auch die Anzahl der dem PSV gemeldeten Rentner und Anwärter zurückgegangen, wegen der ebenfalls gesunkenen Anzahl an Großschäden sogar überproportional, nämlich um mehr als die Hälfte (54 %) auf aktuell 16.100. Auch der Leistungsaufwand und damit die wesentliche Einflussgröße auf den Beitrag der Mitglieder ist mit 487 Mio. Euro deutlich geringer als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr (54 %). Vor dem Hintergrund, dass die Entwicklung der Coronapandemie derzeit nicht absehbar ist und daher die wirtschaftlichen Auswirkungen ebenso unsicher sind, ist eine Aussage zur Schadenentwicklung schwierig. Für das laufende Jahr rechnet der PSV aufgrund des geringeren Leistungsaufwandes im ersten Halbjahr mit einem deutlich geringeren Beitrag. Der PSV geht davon aus, dass der im November festzulegende Beitragssatz unter dem langjährigen Mittel von 2,8 Promille liegen wird.
3. Neuwahl des Aufsichtsrats
Die Mitgliederversammlung hat den Aufsichtsrat des PSV neu gewählt. Sie folgte den Vorschlägen des PSV, die in der Tagesordnung zur Mitgliederversammlung aufgeführt sind. Zum ersten Mal wurden Herr Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, und Herr Richard Nicka, Vice President Pension Fund, BASF SE, in den Aufsichtsrat gewählt. In der nachfolgenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurde Ingo Kramer, Ehrenpräsident der BDA, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Herr Kramer ist seit dem 18. Februar 2021 Mitglied im Aufsichtsrat des PSV. Zu den stellvertretenden Vorsitzenden wurden Herr Jörg Asmussen und Dr. Rudolf Muhr gewählt.