„Sind wir echt schon so alt?“ – Was gutes Demografie-Management im Unternehmen bewirken kann

PE-Blog

Jede Generation hat Ihre Besonderheiten, ihre speziellen Ansprüche aber auch besondere Fähigkeiten. Ein Blick auf die Kompetenzen verschiedener Mitarbeitergruppen lohnt sich, wenn es darum geht, Unternehmen stabil für die Zukunft aufzustellen.

Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Altersunterschiede zwischen Mitarbeitern in Unternehmen steigen. Zwischen einem Auszubildenden und dem Einkaufsleiter können durchaus 40 Jahre liegen – Tendenz steigend. Viele Unternehmen befinden sich heute in einer Situation, in der sie sowohl die Jüngeren als auch die Älteren ansprechen und halten möchten, die Ressourcen beider nutzen wollen. Nur wie kann es gelingen, Generationskonflikten vorzubeugen?

Das Demografie-Management nimmt hier eine zunehmend relevante Rolle ein. Bei steigendem Durchschnittsalter der Belegschaft gilt es, die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit ALLER Mitarbeitenden nachhaltig zu sichern und eine altersgerechte Personalpolitik zu etablieren.

 

Jeden im Blick behalten

Dabei kommt auch der Vereinbarkeit von beruflichem und privatem Leben eine zunehmende Bedeutung zu. Aufgabe des Unternehmens ist es, sowohl die physische als auch die psychische und soziale Gesundheit der Mitarbeitenden im Blick zu behalten.

Aus der Schwierigkeit, den komplexen und diversen Lebenssituationen aller Altersgruppen „gerecht“ zu werden, ergeben sich folgende Fragestellungen:

  • Wie lassen sich Beschäftigte an das Unternehmen binden?
  • Wie können wir die Lern- und Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Lebensphasen fördern?
  • Wie können alle Generationen gesund bleiben und sich wohl fühlen?

 

Auf die Werte kommt es an

Während die „Baby-Boomer“ ihren Fokus auf persönlichen Erfolg und Status legen, stehen bei der „Generation Z“ Sinn und Menschlichkeit im Vordergrund. Durch die teilweise gegensätzlichen Vorstellungen vom Leben und Arbeiten sind Konflikte zwischen den Generationen vorprogrammiert.

Ein gelungenes, konfliktvorbeugendes Demografie-Management lässt sich mithilfe der folgenden Punkte umsetzen:

 

  • Kommunikation und Interaktion fördern

Durch das Bilden generationsübergreifender Teams, durch Mentoring-Programme und Konfliktmoderation kann der interne Erfahrungs- und Wissenstransfer gefördert und eine Brücke zwischen den Generationen geschlagen werden. Dies funktioniert übrigens auch teamübergreifend!

 

  • Transparenz und Partizipation schaffen

Wir sollten das Gefühl vermitteln, dass jeder Mitarbeitende seinen Teil zum großen Ganzen beiträgt. Prozesse – auch im Hinblick auf Personalentscheidungen – sollten transparent und nachvollziehbar sein. Wird eine wertschätzende Verbindung zwischen den Mitarbeitenden und dem Unternehmen geschaffen, steigt die Motivation.

 

  • Individualität erkennen und wertschätzen

Wir alle sind Individuen und haben unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche. Auch hier spielt die jeweilige Lebensphase und Generationenzugehörigkeit wieder eine wesentliche Rolle, die es zu beachten gilt. Es hilft sehr, aufmerksam zuzuhören, konstruktives und altersgerechtes Feedback zu geben und unsere Wertschätzung füreinander zum Ausdruck zu bringen.

 

  • Diversität eröffnet Möglichkeiten

Die Diversität von Mitarbeitenden stellt eine große Chance für ein Unternehmen dar. Generationsgerechte Fort- und Weiterbildungen sollten daher eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn wir unsere Führung an den Ansprüchen der Mitarbeiter ausrichten, können wir Differenzen und Vorurteile frühzeitig aus dem Weg räumen, so dass aus einem Gegeneinander ein Miteinander werden kann.

 

  • Offenheit leben

Offenheit ist ein Schlüssel, der Türen öffnen kann. Wer sich vor Trends und (technologischen) Neuerungen verschließt, wird langfristig keinen Erfolg haben. Dasselbe gilt aber auch für die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Arbeitszeitmodellen, angepassten Unternehmenswerten und Innovationen.

 

Fazit:

Eine Unternehmenskultur, die es schafft Diversität in allen Bereichen willkommen zu heißen, schafft die beste Grundlage für das Bündeln von Kompetenzen und gemeinsames Wachstum.

Der demographische Wandel wird unser Denken und Handeln nachhaltig beeinflussen. Wenn es uns gelingt, den beschriebenen Leitfaden in der Praxis umzusetzen und den Mut zu haben, neue Wege einzuschlagen, werden wir diese Aufgabe mit Bravour meistern. Sicher ist: In der Vielfalt der Generationen liegt auch die große Chance, Kompetenzen zu bündeln und gemeinsam zu wachsen.