Trennung tut weh – vor allem wenn der beste Mitarbeiter kündigt

PE-Blog

Es gibt kaum etwas, das Unternehmen mehr belastet als die Kündigung guter Mitarbeitender. Es stört nicht nur den gesamten Ablauf, sondern ist auch eine kostspielige Angelegenheit. Die Suche, die Auswahl und Einarbeitung neuer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kann schon mal ein ganzes Jahresgehalt kosten. Doch wem schiebt man den „schwarzen Peter“ zu? Wer trägt die Schuld an dem Ausscheiden? Hier hilft es, genau hinzusehen, denn:

Mitarbeiter verlassen nicht das Unternehmen, sondern ihre direkte Führungskraft.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, was genau gute Arbeitnehmer zu einer Kündigung bewegt. Welche Faktoren sollten Geschäftsführer und Führungskräfte beachten, um dem Verlust wertvoller Mitarbeiter vorzubeugen? Wir haben nachfolgend einige Punkte für Sie zusammengestellt.

 

  1. Nehmen Sie Ihren Mitarbeitern Arbeit ab.

Tappen Sie bitte nicht in die Falle und übergeben Ihren besten Mitarbeitenden die meiste Arbeit. Auch wenn dies zunächst verlockend erscheint, immerhin können Sie darauf vertrauen, dass die Arbeit zuverlässig und nach Ihrer Vorstellung erledigt wird!

Gute Angestellte zu überlasten, hinterlässt den Eindruck, dass sie für ihre guten Leistungen auch noch bestraft werden. Ein „Zuviel“ ist grundsätzlich kontraproduktiv, ebenso wie unausweichlichen Überstunden.

Studien haben ergeben, dass die Produktivität pro Stunde stark abnimmt, wenn die Arbeitszeiten 50 Stunden je Woche überschreiten.

Um den stetigen Mehraufwand zu entlohnen, bieten Sie die Zahlung einer Prämien, einer Gehaltserhöhung oder sogar eine Beförderung. In jedem Fall gilt:

Auf Dauer muss sich jeder Mitarbeiter in der Lage sehen, die ihm übertragenen Aufgaben bewältigen zu können, statt unter ihnen begraben zu werden. Sorgen Sie für Licht am Ende des Tunnels!

 

  1. Zeigen Sie den Besten, wie gut sie sind!

Gute Mitarbeiter wissen doch, dass sie einen guten Job machen. Oder etwa nicht?

Die Antwort lautet: Ganz gleich, ob sich derjenige darüber bewusst ist: Jede und jeder verdient für seinen Einsatz Anerkennung – ob dies mit einem einfachen (verbalen) Schulterklopfen zum Ausdruck gebracht wird oder in Form einer Gehaltserhöhung. Führungskräfte sollten daher mit ihren Mitarbeitenden kommunizieren und herausfinden, welche Art der Wertschätzung sie glücklich macht. Mit einer solchen Geste tragen Sie maßgeblich zur Motivation bei und zeigen, dass Sie Ihre Mitarbeitenden wahrnehmen.

 

  1. Kümmern Sie sich gut um ihre Mitarbeitenden.

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten kündigen ihren Job aufgrund des Verhältnisses zu ihrem Chef. Kluge Unternehmen stellen sicher, dass ihre Führungskräfte wissen, wie sie die Balance zwischen Professionalität und Menschlichkeit finden. Niemand möchte Tag für Tag für einen Vorgesetzten oder eine Vorgesetzte tätig sein, wenn es ausschließlich um den Profit geht.

Unterstützen Sie Mitarbeitende, die sich gerade in einer schwierigen Phase befinden und greifen Sie denjenigen unter die Arme, die Förderung benötigen. Wer hierfür sensibel ist, erfährt Loyalität und wird mit dem gemeinsam erarbeiteten Erfolg beschenkt.

Diejenigen, die sich nicht um ihr wichtigstes Gut – die Mitarbeitenden – kümmert, wird es schwer haben und eine hohe Fluktuation in Kauf nehmen müssen.

 

  1. Stellen Sie die richtigen Leute ein.

Wer einen hohen Einsatz bringt, möchte mit Kolleginnen und Kollegen arbeiten, die sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen. Macht sich der Geschäftsführer nicht die Mühe, entsprechend qualifizierte Teammitglieder einzustellen – oder müssen dauerhaft unmotivierte oder unqualifizierte Mitarbeiter „mitgezogen“ werden – kann dies für das gesamte Team unendlich demotivierend sein. Werden auch noch die Falschen befördert, ist der Unmut vorprogrammiert.

Ein „unpassender“ Mitarbeiter kann ein ganzes Team schwächen. Ihn zu integrieren, den Unmut der Mitarbeitenden zu relativieren, bindet viel Zeit und Energie. Selbst wenn eine solche Entscheidung nie leicht fällt: Eine Entlassung eines solchen Mitarbeiters hat oft zur Folge, dass das Team gestärkt wird.

Setzen Sie ruhig mal ein Zeichen für ihr Team!

 

  1. Suchen Sie nach Kompetenzen.

Wer seine Talente ausleben kann, arbeitet leidenschaftlicher. Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden, welche Begabungen und Leidenschaften noch in ihnen schlummern. Ihnen die Möglichkeit zu geben, besonderen Vorlieben nachzugehen, verbessert die Produktivität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Warum also nicht die Betriebsfeier durch kreative Beiträge der Kollegen aufpeppen oder kleine Projektgruppen schaffen, die an verschiedenen innovativen Themen arbeiten?

Studien zeigen, dass das Verfolgen einer Leidenschaft bei der Arbeit die Produktivität von Arbeitnehmern um das Fünffache steigern kann.

 

  1. Fordern Sie ruhig mal etwas!

Gute Führung heißt, Angestellte zu ermutigen Dinge zu erreichen, die auf den ersten Blick unvorstellbar erscheinen. Anstatt immer stufenweise vorzugehen, „schubsen“ sie ihre Mitarbeitenden hin und wieder aus ihrer Komfortzone hinaus.

Talentierte und intelligente Angestellte langweilen sich schnell, wenn sie die immer gleichen Aufgaben ohne Anspruch erledigen. Geben Sie ihnen Jobs, die sie intellektuell fordern.

Vielseitig begabte Menschen wollen gefordert werden. Geben Sie ihnen also einen guten Grund, ausgerechnet für Ihr Unternehmen arbeiten zu wollen.

 

  1. Machen Sie Entscheidungen transparent.

Gute Mitarbeitende fühlen sich in der Regel mit „ihrem“ Unternehmen verbunden. Sie sind loyal und bringen dem Unternehmen Vertrauen entgegen. Im Gegenzug erwarten Sie aber auch, über wichtige Entscheidungen und Neuerungen informiert zu werden. Wer als Teil eines Unternehmens verstanden wird, sollte entsprechend behandelt werden.

 

  1. Stehen Sie zu Ihrem Wort.

Wenn Sie etwas ankündigen oder versprechen, setzen Sie es auch um. Vertrauen ist die Basis jeder guten (Arbeits-)Beziehung. Ein erschüttertes Vertrauensverhältnis führt früher oder später zur Kündigung. Sollte eine Vereinbarung dennoch nicht einzuhalten sein, sprechen Sie dies rechtzeitig an und begründen Sie Ihre Entscheidung. Auf diese Weise bleiben Sie vertrauenswürdig.

Ein offenes Miteinander, welches auf Vertrauen und Wertschätzung fußt, ist die beste Voraussetzung für eine lange und gewinnbringende Arbeitsbeziehung.