Veränderungen positiv nutzen!

PE-Blog

Bye bye Hamsterrad: Die Bereitschaft, Veränderungen positiv und neugierig zu begegnen, lässt sich trainieren.

 

Wir alle haben in unserem Leben immer wieder mit Veränderungen zu tun. Das können die kleinen alltäglichen Dinge sein, wie: Die Straße, die ich regelmäßig zur Arbeit nehme, ist gesperrt und ich muss eine Umleitung fahren. Der Termin, der um 10 Uhr geplant war, ist nun auf 16 Uhr verlegt worden. Oder aber der Antritt der neuen Führungsposition erfordert einen Umzug in ein anderes Bundesland.

Veränderungen begegnen uns jeden Tag. Doch wenn wir ehrlich sind, tun wir uns oft schwer, sie anzunehmen. Woran liegt das?

 

Unser Gehirn liegt gerne auf der faulen Haut

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Dieser Zustand ist gegeben, wenn alles so bleibt wie es ist, wenn wir alte Gewohnheiten beibehalten und nichts Neues wagen. Das spart Energie und beruhigt unseren Geist. Veränderungen hingegen erfordern mentale Anstrengungen. Bedenkt man, dass neue Dinge vielfach wiederholt, getan oder gedacht werden müssen, um sie in Form von neuen Synapsen in unserem Gehirn zu verankern, ist schnell klar, warum das so ist.

 

Veränderung? Die muss sich lohnen.

Eine Veränderung muss uns einen klaren Vorteil bringen. Wir müssen einen Sinn darin sehen, warum wir von lieb gewonnen Gewohnheiten Abstand nehmen sollten.

Die Schlüsselwörter heißen „Liebe“ und „Angst“.

„Liebe“ ist die einfachste Form, uns für Veränderungen zu motivieren. Wenn wir etwas lieben und erreichen wollen, sind wir bereit, einige Anstrengungen auf uns zu nehmen. Der Antrieb kommt dann ganz von selbst. Ähnlich ist es, wenn wir einen tieferen Sinn in der Veränderung sehen. In diesem Fall können wir zur Höchstform auflaufen. In unternehmensinternen Veränderungsprozessen ist es folglich wichtig, den Mitarbeitern den Sinn / das Ziel der Veränderung begreiflich zu machen und sie so zur Umsetzung zu motivieren.

„Angst“ liefert einen weiteren Grund für Veränderung. Das Gefühl, keine andere Wahl mehr zu haben, motiviert ebenfalls unsere Bereitschaft, die Anstrengungen der Veränderung zu ertragen. Krieg beispielsweise zwingt zur Flucht aus der geliebten Heimat, eine Krankheit macht eine Lebensumstellung notwendig. Aber auch die Angst vor einer Kündigung oder der Ausschluss aus dem Team liefern Anlass genug, um uns zu verändern.

Ob Liebe oder Angst Auslöser sind: Alle Impulse, die Veränderung einfordern, haben eine Gemeinsamkeit:

 

DIE GRÖßTE HERAUSFORDERUNG IM VERÄNDERUNGSPROZESS SIND WIR SELBST:

 

Es geht also – wie so oft im Leben – um unsere persönliche Einstellung. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir Veränderungen eine positive oder negative Bedeutung geben. Denn auch wenn unser Gehirn gerne auf der faulen Haut liegt, reagiert es auf unsere Gedanken und Vorstellungen. Dies ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen.

 

Widerstand der natürliche Schutzmechanismus

Die wichtigste Zutat, die wir benötigen, ist Veränderungsbereitschaft. Neben Kooperationsbereitschaft, Gelassenheit und Kritikfähigkeit hilft es, wenn wir uns der Situation bewusst werden und bereit sind, uns auf Neues einzulassen. Wenn ich weiß, dass die Skepsis und ein gewisser Wiederstand eine natürliche Reaktion, ein Schutzmechanismus sind, ist der erste Schritt schon getan. Und keine Angst: Sie müssen nicht den Turbo anstellen. Veränderungen brauchen Zeit!

 

Abschied öffnet Raum für Neues

Der Tiefpunkt in der Phase des Verarbeitens – das sogenannte „Tal der Tränen“ – ist ein natürlicher Prozess, in dem wir vom Alten und Bekannten, nach Tod oder Trennung, Abschied nehmen. Nicht anders ist es in der Arbeitswelt, wenn Mitarbeitende lieb gewonnene Gewohnheiten oder Abläufe aufgeben müssen. Auch hier ist eine Trauerphase normal und sogar gesund. Je besser ich mit dem Alten abschließen kann, desto mehr kann ich mich positiv auf das Neue einlassen. Führungskräfte sind daher gut beraten, einen solchen Verarbeitungsprozess zuzulassen und zu begleiten. Mitarbeiter kommen nachweislich schneller aus dem „Tal der Tränen“ heraus, wenn sie eine Führungskraft an ihrer Seite haben, die hilfreich unterstützt.

Quelle: Mutaree – The Change Company

 

Aber auch wir selbst können etwas tun, um besser mit Veränderungen umzugehen. Der Schlüssel heißt: Offen für Neues zu sein und Unbekanntes als Herausforderung zu begreifen, an dem man wachsen kann. Krisen entpuppen sich häufig als Chance, eine Erkenntnis, die uns oft erst rückblickend den positiven Effekt erkennen lässt.

 

FAZIT:

Medizinisch gesehen, ist unser Gehirn zwar kein echter Muskel. Doch lässt es sich wie ein solcher trainieren – auch im Hinblick auf Veränderungen! Dies gelingt spielend, indem ich in den Alltag bewusst kleine Korrekturen einbaue:

1) Einfach mal einen anderen Weg zur Arbeit fahren

2) Einmal wöchentlich einen fernsehfreien Abend einlegen

3) Beim Einkauf einmal neue Lebensmittel ausprobieren

4) Auf der Speisekarte anstatt der ‚M5’ einfach mal die ‚M13’ wählen.

Wir sollten so oft es geht unsere Komfortzone verlassen und Dinge tun, die uns zunächst etwas unbequem erscheinen. Unser Gehirn wird schon bei der nächsten größeren Veränderung positiv und optimistischer reagieren und für die Herausforderung bestens trainiert sein.